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Rollstuhlbasketball

Rollstuhlbasketball ist eine Sportart, in der neben Menschen mit körperlicher Behinderung auch Nichtbehinderte mitspielen. Die Regeln sind an die des klassischen Basketballs angelehnt und in einigen Punkten an die Anforderungen des Rollstuhlgebrauchs angepasst. Als einer der wichtigsten ist hier das Klassifizierungssystem zu nennen, das einen Ausgleich zwischen Mitspielern mit unterschiedlich starken Behinderungen herstellt.
 

Spielbeschreibung

Rasantes Spiel: Rollstuhlbasketball
Rasantes Spiel: Rollstuhlbasketball (Foto: Jens Broens)

Jedes Team besteht aus fünf Feld- und bis zu sieben Ersatzspielern. Gespielt wird 4x10 Minuten. Nach dem ersten und dritten Viertel wird eine zwei-minütige, nach dem zweiten Viertel eine fünfzehnminütige Pause eingelegt. Herrscht nach dem vierten Viertel Punktgleichheit, wird eine Verlängerung von fünf Minuten eingelegt. Dies wird gegebenenfalls bis zur Entscheidung des Spiels wiederholt.

Ziel des Spieles ist es durch Treffen des Korbes mit dem Spielball die meisten Punkte zu erzielen. Die Treffer werden dabei folgendermaßen gewertet:

  • Ein Treffer bei einem Freiwurf zählt einen (1) Punkt.
  • Ein Treffer innerhalb der Dreipunktelinie zählt zwei (2) Punkte
  • Ein Treffer außerhalb der Dreipunktelinie zählt drei (3) Punkte

Jedes Team hat jeweils 24 Sekunden Zeit, einen Korb zu erzielen. Gelingt es innerhalb dieser Zeit nicht, den Ball zumindest gegen den Ring zu spielen, dann geht das Spielrecht an die gegnerische Partei über.


Wie im Fußgängerbasketball müssen die Spieler auch beim Rollstuhlbasketball dribbeln, wenn sie Kontrolle über den Ball haben. Zieht der Spieler mehr als zweimal am Greifring ohne zu dribbeln, dann gilt dies als „Schubfehler“ (Äquivalent zum Schrittfehler). Außerdem ist es dem Spieler nicht erlaubt, während des Spieles die Spielfläche mit seinen Füßen zu berühren. Der Ball muss binnen 8 Sekunden in der anderen Feldhälfte sein und auch die 3 Sekundenregeln (der Spieler darf nicht länger als 3 Sekunden in der gegnerischen Zone bleiben) gelten wie beim herkömmlichen Basketball. Ausnahme ist, wenn der Spieler in der Zone in einer Wurfbewegung ist bzw. die Hände oben hat. Auch wenn man durch Behinderung des Gegners nicht mehr aus der Zone kommt, gibt es normalerweise keine drei Sekunden.

Bei den Fouls gibt es ebenfalls keinen Unterschied. Nach dem 5. Foul, bzw. dem 2. Unsportlichen Foul, hat sich ein Spieler „ausgefoult“, das heißt, dass er am laufenden Spiel nicht mehr teilnehmen darf.

Gespielt wird auf einem gewöhnlichen Basketballspielfeld mit normaler Korbhöhe von 3,05 m.
 

Funktionale Klassifizierung

Verlust des Bodenkontaktes beim Rollstuhlbasketball
Verlust des Bodenkontaktes beim Rollstuhlbasketball (Foto: Jens Broens)

Die funktionale Klassifizierung der Spieler schafft einen Ausgleich zwischen Menschen mit unterschiedlich starker Behinderung. Es wird hierbei je nach Behinderungsgrad zwischen acht Stufen unterschieden. Die Bewertung richtet sich nach der Fähigkeit verschiedene Bewegungen auszuführen. Die niedrigste Punktzahl und damit höchste Behinderungsstufe stellt die 1,0 dar. Gänzlich unbehinderte Spieler werden mit 4,5 bewertet. Die Unterteilung erfolgt in 0,5er Schritten. In gemischten Mannschaften erhalten Frauen zusätzlich einen generellen Punktabzug von 1,5 Punkten. Eine Frau kann somit auch eine negative Punktzahl erreichen.

1-Punkte-Spieler können die Beine nicht bewegen und nur geringe oder gar keine Rumpfkontrolle ausüben. Die Sitzbalance ist sowohl vorwärts als auch seitwärts deutlich behindert und sie benutzen die Arme, um in eine aufrechte Position zurückzukehren, wenn sie die Balance verloren haben. Diese Spieler verlieren in Kontaktsituationen ihre Balance und rebounden in der Regel über dem Kopf mit einer Hand.

2-Punkte-Spieler besitzen in der Regel keine Beinfunktionen, verfügen aber teilweise über eine Rumpfkontrolle nach vorne. Sie verfügen nicht über freie Seitwärtsbewegungen oder eine Torsion. Sie besitzen begrenzte Sitzstabilität in Kontaktsituationen, dabei greifen oft die Hände an den Rollstuhl oder an die Oberschenkel, um bei Kollision aufrecht zu bleiben.

3-Punkte-Spieler verfügen über gewisse Beinfunktionen und über normale Rumpffunktionen beim Beugen nach vorn bis zum Boden, beim Aufrichten sowie etwas Rumpftorsion. Die Spieler haben keine gute Rumpfstabilität zur Seite; sie sitzen jedoch stabiler in Kontaktsituationen und können ohne Mühe mit beiden Händen über dem Kopf rebounden.

4-Punkte-Spieler besitzen normale Rumpffunktionen, aber aufgrund von gewissen Schwächen in den Beinfunktionen sind sie nicht in der Lage, nach beiden Seiten in gleicher Weise kontrollierte Rumpfbewegungen auszuführen. Stabil bei Rollstuhlkontakt und beim Rebound, mit normalen Vorwärts- und Torsionsbewegungen.

4,5-Punkte-Spieler sind die am wenigsten behinderten auf dem Spielfeld. Gewöhnlich besitzen sie nur geringe Einschränkungen an den Beinen oder eine einseitige Unterschenkel-Amputation. Ihnen sind normale Rumpfbewegungen in alle Richtungen möglich und sie sind sehr stabil in allen Kontaktsituationen.

Es gibt Spieler, die nicht genau in eine der Kategorien des Klassifizierungssystems passen. In diesen Fällen kann der Klassifizierer einen halben Punkt zu einer bestimmten Klasse hinzufügen bzw. abziehen. Dadurch entstehen Spieler-Bewertungen von 1,5 Punkten, 2,5 und 3,5 Punkten. Die Mannschaftsgesamtpunktzahl von 14,5 darf aber dennoch nicht überschritten werden.

Quelle: Wikipedia



Letzte Änderung: 03.11.2017 durch Günter Hömmeke